Bei einem meiner letzten Seminare wurde mal wieder deutlich, dass die Begriffe Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Marketing, Pressearbeit etc. gerne mal durcheinander geworfen werden. Daher möchte ich etwas Licht ins Dunkle bringen. Heute widme ich mich zunächst dem Begriff der Öffentlichkeitsarbeit:
Etwas amüsant, aber durchaus treffend, bringt es dieses Zitat (Verfasser unbekannt) auf den Punkt:
„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennen lernt und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, dann ist das Reklame. Wenn er ihr stattdessen sagt, wie reizend sie aussieht, dann ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Mensch er ist, dann ist das Öffentlichkeitsarbeit.“
Professioneller formuliert, meint Öffentlichkeitsarbeit – oder im englischen auch Public Relations genannt – „…die systematische und langfristige Gestaltung der Kommunikation einer Organisation mit ihren internen und externen Zielgruppen mit dem Ziel, die Organisation bekannt zu machen und das starke und einzigartige Vorstellungsbild (Image) von der Organisationspersönlichkeit zu gestalten…“ (D. Herbst: Das professionelle 1×1 – Public Relations, Cornelsen, Berlin 2003).
In dieser Definition stecken einige wichtige Aspekte: Durch Öffentlichkeitsarbeit kann herausgestellt werden,
- wer man (das Unternehmen, die Organisation, der Verein etc.) ist,
- was man bietet,
- wer zur Zielgruppe gehört und
- warum der Nutzen der Angebote für die Zielgruppe besonders ist.
Es geht um den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zur Zielgruppe (oder zu mehreren), was durch den englischen Begriff „Relations“ noch deutlicher wird. Dazu ist die Entwicklung eines „guten Rufs“ (Image) unerlässlich.
Damit Öffentlichkeitsarbeit erfolgreich sein kann, muss sie systematisch, sorgfältig und vorausschauend geplant sein. Das Bedarf nicht nur Knowhow, sondern auch Zeit, die leider bei Vereinen oder Freiberuflern häufig zu kurz kommt. Gerade deshalb ist es so wichtig, strategisch in den vier wesentlichen Schritten einer Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit vorzugehen:
- Analyse: Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe? Was wollen Sie für Ziele erreichen? Was sind Ihre Kernbotschaften? Wie werden Sie bisher in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Wie würden Sie gerne wahrgenommen werden? etc. Diese Phase wird in der Praxis gerne übersprungen und gleich mit „Wir brauchen einen Flyer!“ begonnen. Hier sollte man jedoch die meiste Zeit investieren.
- Planung: Wenn Sie wissen, was Sie wem sagen wollen, ergibt sich das „wie“ meist schon von alleine. Nur wenn Sie die Fragen aus der Analysephase ausführlich bearbeiten und beantworten, können Sie in der Planungsphase die passenden online und offline Maßnahmen und Instrumente finden. In diese Phase gehört weiterhin die Beantwortung folgender Fragen: Wie viel Budget steht zur Verfügung? Wer kann welche Aufgaben übernehmen? Wie sieht der Zeitplan aus? etc. Erfolg verspricht ein Maßnahmenmix.
- Umsetzung: Erst jetzt beginnt die Umsetzung Ihrer festgelegten Ideen.
- Kontrolle: Um Ihre Ressourcen richtig einzusetzen, sollten Sie Ihre Maßnahmen regelmäßig auswerten und ggf. anpassen, bzw. verbessern.
So werden Sie auch bei knappen Ressourcen effizient. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg – und auch eine große Portion Spaß. Wenn ich Sie in Ihren Prozessen begleiten darf, melden Sie sich gerne.
Bildquelle: unsplash/ Shamim Nakhaei
