„Crowdfunding“ bedeutet so viel wie „Schwarmfinanzierung“ – statt weniger Investoren, die große Summen zur Verfügung stellen, geben viele Menschen viele kleine Beträge. Diese Form des Fundraisings läuft fast ausschließlich via Internet und durch den viralen Charakter. Crowdfunding ist ein echter Trend und existiert selbst im angelsächsischen Raum erst seit erst gut elf Jahren. Die ersten Projekte 2003 waren für Musiker, mit der Möglichkeit, ihr nächstes Album durch Fans produzieren zu lassen. 2004 wurde der erste Film in Deutschland über diese Methode ermöglicht. Die größte deutsche Crowdfunding-Plattform ist www.startnext.de.
Zu den einzelnen Schritten des Crowdfundings gehören:
- die Erläuterung der Projektidee,
- die Nennung der Zielsumme,
- das Festlegen des Enddatums der Aktion sowie
- die Bewerbung des Projektes über social media- Kanäle.
Wird die Zielsumme bis zum Ende der Aktion nicht erreicht, gilt das Projekt als gescheitert und die Spender erhalten ihr Geld zurück.
Damit bringt das Crowdfunding für beide Seiten einen Gewinn:
Die Investoren können sich schon mit kleineren Beträgen beteiligen und an der Verwirklichung von Ideen und Projekten teilhaben. Außerdem erhalten sie meist eine kleine materielle oder ideelle Prämie, die meist in Verbindung mit dem Zweck der Kampagne steht.
Die Gründer erreichen viele Kleininvestoren, sparen sich Gebühren und Renditezahlungen und können nebenbei bereits frühzeitig das Marktpotential und Akzeptanz ihrer Idee prüfen.
Crowdfunding in Zahlen:
Die Erfolgsquote bei den großen Plattformen liegt bei ca. 57 Prozent (Quelle: www.statista.com). Dabei sind die meisten erfolgreichen Projekte bei unter 10.000 Euro angesetzt. Durchschnittlich werden pro erfolgreichem Projekt rund 5000 Euro gesammelt (Quelle: www.fuer-gruender.de). Alle erfolgreichen Projekte zusammen haben 2014 in Deutschland ein Gesamtvolumen von 16 Millionen Euro eingespielt (Quelle: www.statista.com).
Was ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt braucht:
Laut Startnext steht jeder Besucher einer Projektseite für einen Euro. Etwa drei von 100 Besuchern unterstützen das Projekt und geben dabei im Schnitt 35 Euro. Für ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt mit z.B. der Zielsumme 10.000 Euro bedeutet dies also:
- 10.000 Seitenbesuche
- 300 echte Unterstützer, die je 35 Euro spenden
Unrealistische Zielsummen, zu lange Aktionslaufzeiten, eine fehlende direkte, zielgruppenspezifische Ansprache sowie unaatraktive Dankes-Prämien sind dagegen Faktoren, die eher zum Scheitern der Crowdfunding-Maßnahme füren.
Quelle: Neue Caritas, 29.06.2015